„drunk“, eine pseudo-dokumentarische video-installation von Gillian Wearing, die im rahmen der berliner biennale "von mäusen und menschen“ gezeigt wird, gibt uns einen einblick in die zwischenmenschlichen beziehungen die sich im alttag einer gesellschaft von trinkern abspielt.


die künstlerin hatte sich in 1997 entschieden, eine gruppe von trinkern aus den strassen von london in ihr studio zu schleppen und sie demnach spontan agieren zu lassen.sie wiederholte diese aktionen während ein paar jahren.


die dreier leinwand projection bietet einen schwarz-weissen kurzfilm an, der eigentlich weisser als schwarz ist. und fast wie ein imaginäres knast-labor wirkt. nach einigen minuten bekommt man so ein „Beckett gefühl“ wo man merkt, dass eigentlich nichts passiert
außer einem stilisierten menschlichen verhalten das so minimal zu bezeichnen ist, dass man fast glaubt es
wären tiere anstatt menschen die sich hier quälen um
ihre kleine macht zu beweisen und ihre hierarchische rolle zu erhalten/behalten.


gleichwohl sind die klobigen gesten der figuren
auf eine seltsame weise theatralisch und grotesk.
doch kriegt man als zuschauer trotzdem so ein gefühl,
als ob diese stilisierte welt auf einer besonderen
ebene die dynamik unseren normalen beziehungen widerspiegelt.

mehr info in PDF format